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Dahlem Center for Academic Teaching, Freie Universität Berlin
Students‘ University: Lehren und Lernen als Gemeinschaftsaufgabe
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Co-Creation, Design Thinking, Maßnahmen Studieneingangsphase, Partizipation, Studiengangsentwicklung, Studierendenorientierung

Was passiert, wenn man universitäres Lehren und Lernen wirklich als Gemeinschaftsaufgabe von Lehrenden und Studierenden angeht? Das ist die Leitfrage des durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Drittmittelprojekts Students’ University. In einem ko-kreativen und von Design Thinking inspirierten Prozess identifizieren Studierende, Lehrende und Hochschuldidaktiker:innen gemeinsam Herausforderungen für Lernerfolge und entwickeln Ansätze für deren Lösung. In unserer Arbeit orientieren wir uns am Design-Prozessmodell „Double Diamond“. Darüber hinaus adaptieren wir verschiedene Methoden aus der (partizipativen) Design-Praxis zur Anwendung im Hochschulkontext.

Die Mitarbeiterinnen von Students’ University begleiten Teams von Lehrenden und Studierenden bei Lehrentwicklungsprojekten (LEPs), die über einzelne Lehrveranstaltungen hinausgehen. Diese vier LEPs hat Students’ University an der Freien Universität im ersten Jahr der Projektlaufzeit unterstützt:

  • Gestaltung der Studieneingangsphase im BA Informatik und Bioinformatik
  • Projektseminar im BA Kunstgeschichte mit dem Ziel der ko-kreativen Entwicklung von Lernmaterialen zum Thema “Wissenschaftliches Arbeiten”
  • Studiengangsentwicklung im BA Nordamerikastudien mit Fokus auf Studierbarkeit und Interdisziplinarität
  • Umgang mit heterogenen Mathematikkenntnissen von Studienanfänger:innen am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie

Eine Herausforderung von Students’ University besteht darin, dass die Eingangsfragestellungen der begleiteten Lehrentwicklungsprojekte (LEP) ebenso heterogen sind, wie die Bereiche, auf die unsere Arbeit sich in den verschiedenen Studienfächern erstreckt. Das Design-Thinking-Prozessmodell bietet uns in allen LEPs Orientierung bei der Entwicklung von Lehr-Innovationen, die an den Bedürfnissen von Studierenden ausgerichtet sind. Zu Beginn der LEPs erhoben wir zunächst Studierendenperspektiven. Dafür nutzten wir eine Vielzahl von Methoden, die von Interviews über Fokusgruppen bis hin zu Design Sprints reichten. Anschließend formulierten wir ausgehend von den daraus resultierenden Erkenntnissen neue Fragestellungen, die sich stärker an den Perspektiven von Studierenden orientierten. Schließlich entwickelten wir Lösungen, die sich derzeit in der Erprobungsphase befinden.

Auf der TURN haben wir Kontakte zu anderen Projekten und Akteuren geknüpft, die sich ebenfalls mit studentischer Partizipation auseinandersetzen. Ziel des zweiten Projektjahres ist es, unsere Erfahrungen aus der Arbeit in den LEPs so zu systematisieren und aufzubereiten (z.B. als Werkstattbericht, Entwurfsmuster etc.), dass der Transfer auf andere Projekte möglich wird.