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Technische Universität
Darmstadt

Virtuell verbunden: Strategien für das Onboarding (internationaler) Studierender in virtuelle internationale Lehrveranstaltungen

Annika Brück-Hübner (Justus-Liebig-Universität Gießen), Silke Bock (Technische Hochschule Mittelhessen)
Die virtuelle Internationalisierung von Lehrveranstaltungen gewinnt in der heutigen Hochschulbildung zunehmend an Bedeutung. Neben zahlreichen Vorteilen geht der „Virtual Exchange“ auch mit Herausforderungen einher. Eine der größten ist es, mit der Heterogenität der Studierenden produktiv umzugehen und die Lehrveranstaltungen so zu gestalten, dass alle gleichermaßen davon profitieren. In diesem Kontext ist dem Onboarding eine zentrale Bedeutung beizumessen. Anhand von Praxisbeispielen wird die Frage diskutiert, wie ein solcher Onboarding-Progzess didaktisch-methodisch gestaltet werden kann.

Die virtuelle Internationalisierung von Lehrveranstaltungen gewinnt in der heutigen Hochschulbildung zunehmend an Bedeutung (Liu & Gao, 2022, S. 11). Sie ermöglicht es Studierenden und Lehrenden u.a. von zu Hause aus ihre interkulturellen und fachlichen Kompetenzen zu erweitern und globale Netzwerke aufzubauen. Im Vergleich zu „traditionellen“ Mobilitätsformen hat die digitale Internationalisierung den Vorteil, inklusiver, kostengünstiger, flexibler und nachhaltiger zu sein (Brück-Hübner & Müller, 2024; Brück-Hübner, Müller & Seifert, 2024; IEASA, 2014, S. 2; Wit & Altbach, 2021, S. 44)). Sie stellt jedoch sowohl Lehrende als auch Studierende vor Herausforderungen. Eine der größten ist es, mit der Heterogenität der Studierenden produktiv umzugehen und die Lehrveranstaltungen so zu gestalten, dass alle Studierenden gleichermaßen davon profitieren (Brück-Hübner & Nierste, 2023; Caroll, 2015).

In virtuellen internationalen Lehrveranstaltungen zeigt sich die Diversität der Studierenden nicht nur auf sprachlicher Ebene, sondern z.B. auch in unterschiedlichen Bildungs- und Fachkulturen und -sozialisationen, technischen Fähigkeiten sowie lehr- und lernbezogenen Kompetenzen und Erfahrungen (vgl. z.B. Caroll 2015). Ein strukturiertes Onboarding ist daher ein wichtiger Baustein guter virtueller internationaler Lehre, ohne den die Gefahr besteht, dass einige Studierende den Anschluss nicht finden oder verlieren und möglicherweise vorzeitig aus dem Kurs aussteigen. Ein gutes Onboarding umfasst mehrere Ebenen und Elemente, beispielsweise eine technische Einführung in die verwendeten Systeme, ein sprachliches, soziales und inhaltliches Onboarding sowie eine Einführung in die in der Veranstaltung gelebte Lehr-, Lern- und Arbeitskultur (i.A. an Caroll, 2015).

Am Beispiel des Seminars „Virtual International Exchange: Intercultural Communi­cation and Inclusion in Global Education Contexts“ (Schulpädagogik, JLU Gießen) wird gezeigt, wie ein solcher Onboarding-Prozess gestaltet werden kann. Dazu gehören ein Pre-Boarding mit einer umfassenden Informationsmail und vorbereitenden Sprechstunden inklusive technischer Einführung, ein „Course Syllabus“, die Gestaltung einer „Kick-off“-Veranstaltung sowie die kontinuierliche Unterstützung der Studierenden durch tutoriell geleitete „Wrap-up“-Sitzungen. Ergänzend soll ein weiteres komplementäres Beispiel eines Lehrentwicklungsvorhabens aus einem technischen Studiengang an einer HAW vorgestellt werden.

In der anschließenden Diskussion werden die Bedeutung des Onboardings im Kontext der virtuellen Internationalisierung und verschiedene Ansätze zu seiner didaktisch-methodischen Ausgestaltung gemeinsam beleuchtet.

Schlagworte: Internationalisierung, Virtual Exchange, Onboarding
Praxisdiskurs
Dienstag, 30.09.25 / 11:00-12:30 / Raum: Chronium (Ebene 2)
Themenfeld A: TURN Innovative Teaching and Learning Concepts into Action