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Technische Universität
Darmstadt

Praxisakteur:innen in Seminare einbinden - Erfahrungen aus zwei Seminarkonzepten zu Wicked Problems

Daniela Schmitz (Universität Witten/Herdecke)

Wicked Problems sind komplexe, schwer zu lösende Probleme, die nur transdisziplinär unter Einbezug gesellschaftlicher Akteur:innen und unter agiler Vorgehensweisen hinsichtlich möglicher Zugänge zu Problemlösungen betrachtet werden können (Rittel & Weber, 1973). Wicked problems liegen in den Themenfeldern planetare Gesundheit, Klimawandel, öffentliche Gesundheit, soziale Gerechtigkeit. Zudem beeinflussen sie auch die menschliche Gesundheit und individuelle Handlungsspielräume.
Um diese komplexen Probleme verstehbar und begreifbar zu machen, werden am Beispiel zweier interdisziplinärer Seminarkonzepte die Einbeziehung von Praxisakteur:innen vorgestellt. Im Seminar „Chronic Care“ erwerben Studierende Wissen zu chronischen Erkrankungen auf der Ebene der betroffenen Personen und ihren Angehörigen. Daher werden zwei Betroffene (eine Person im mittleren Erwachsenenalter und eine Jungerkrankte) in je eine Sitzung eingeladen, die von ihrem Leben mit der Erkrankung und ihren Erfahrungen im Gesundheitssystem anhand von vorbereitenden Fragen der Studierenden berichten. Die Studiereden reflektieren vor dem Hintergrund des bisher theoretisch erworbenen Wissens zur Versorgung chronisch kranker Menschen sowie ihrer individuellen Vorannahmen die geschilderten Erfahrungen.
Das mit der studentischen Initiative Medical Students for Choice entwickelte Seminarkonzept „Schwangerschaft – wessen Entscheidung?“ erlaubt, reflektiert verschiedene Perspektiven als Antwort auf die Frage einzunehmen. Die Studierenden bringen eigene Inputs zur Thematik ein und im Rahmen eines Papaya Workshops mit einer Gynökologin wird die Abbruchmethode der Vakuumaspiration vorgestellt.

Schlagworte: transdisziplinäre Lehre, wicked problems, außeruniversitäre Akteur:innen
Input
Montag, 29.09.25 / 15:30-17:00 / Raum: Neon (Ebene 3)