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Technische Universität
Darmstadt

Level Up Your Teaching: Eigene Serious Games mit Graveler gestalten

Ann-Kathrin Steiner (Universität Tübingen), Luke West (Universität Tübingen)

Digitale Spiele begeistern nicht nur, sie können auch in der Hochschullehre wirkungsvoll eingesetzt werden. In diesem Workshop entdecken Teilnehmende, wie sie mit Graveler eigene Serious Games entwickeln und interaktive Lernwelten für und mit Studierenden gestalten können. Ob historische Erkundungen, medizinische Simulationen oder virtuelle Labore, spielbasiertes Lernen eröffnet neue Möglichkeiten für kreative, motivierende und kompetenzorientierte Lehrformate. Der Workshop kombiniert theoretische Impulse mit praktischen Übungen, sodass die Teilnehmenden eigene Ideen entwickeln und direkt ausprobieren können.

Die Integration von digitalen Spielen in die Hochschullehre eröffnet neue Möglichkeiten, Studierende aktiv in den Lernprozess einzubinden. Game-Based Learning nutzt spielerische Elemente, um theoretische Inhalte interaktiv zu vermitteln und den Kompetenzerwerb gezielt zu fördern (Le et al. 2013). Diese Lehrform unterstützt nicht nur das Erkunden komplexer Lernumgebungen (Chen et al. 2018), sondern auch die aktive Auseinandersetzung mit Fachinhalten (Prott et al. 2022, 326), steigert Motivation und Interesse (Pho, Dinscore 2015) und stärkt interdisziplinäre Kompetenzen (Kucher 2021). Die Verknüpfung mit realen Herausforderungen verbessert zudem den Lernerfolg (Lombardi 2007).

Dass digitale Spiele längst ein selbstverständlicher Teil der Lebenswelt vieler Studierender sind, zeigt die JIM-Studie. Während 1998 noch 53 % der Jugendlichen Computerspiele am PC nutzten (JIM-Studie 1998, 28), geben 2023 nur noch 8 % an, überhaupt keine digitalen Spiele zu spielen (JIM-Studie 2023, 49). Hochschulen können diesen Bezug nutzen, um Lernprozesse authentischer, praxisnäher und kompetenzorientierter zu gestalten.

Die Universität Tübingen setzt mit Graveler genau hier an. Ursprünglich als Online-Mehrspieler-Rollenspiel für die Global Awareness Education entwickelt, hat sich Graveler zu einem vielseitigen Werkzeug für die Erstellung von Serious Games gewandelt. Studierende können nicht nur bestehende interaktive Lernwelten erkunden, sondern auch selbst Szenarien gestalten, in denen sie beispielsweise das antike Rom erleben, den menschlichen Körper erforschen oder Laborumgebungen kennenlernen.

Die Hochschullehre befindet sich im Wandel: Der „Shift from teaching to learning“ (Wildt 2003) rückt kompetenzorientierte, flexible und selbstgesteuerte Lernformate in den Fokus (Fischer et al. 2017, 118). Graveler unterstützt diesen Paradigmenwechsel, indem es Studierenden ermöglicht, Wissen nicht nur aufzunehmen, sondern aktiv zu konstruieren und eigene Lernprozesse zu gestalten.

In einem interaktiven Workshop lernen die Teilnehmenden, wie sie mit Graveler eigene Serious Games für die Hochschullehre konzipieren und umsetzen können. Sie erhalten praxisnahe Einblicke in die Gestaltung innovativer Lehr-Lern-Architekturen und entwickeln erste Ansätze für den Einsatz spielbasierter Methoden in ihren eigenen Lehrveranstaltungen.

Schlagworte: Game-based Learning, Higher Education, Serious Games
Montag, 29.09.25 / 15:30-17:00 / Raum: Titanium (Ebene 2)
Themenfeld B: TURN Architectural Concepts into Action