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Technische Universität
Darmstadt

Lernorte der Zukunft ermöglichen – Wissenstransfer zwischen Hochschule und Gesellschaft neu denken

Katja Ninnemann und Lioba Rubik (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)

 

Impulsvortrag von Katja Ninnemann und Lioba Rubik, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Titel: Fallstrick Reallabor? Erkenntnisse bei der Konzeption, Realisierung und Evaluierung von Modellräumen für studierendenzentrierte und hybride Lehr-/Lernformate

Beschreibung: Mit dem Beitrag wird das Reallaborprojekt „Innovatives Lernraumdesign“ mit vier Modellräumen, u.a. Scale-Up, für hybride und studierendenzentrierte Lehr-/Lernformate vorgestellt sowie darauf aufbauend anhand des im Projekt entwickelten Workbooks zentrale Herausforderungen einer Reallaborpraxis bei der Skalierung von Lernrauminnovationen diskutiert. Dabei werden insbesondere die umfassenden systemischen Barrieren bei Reallaborprojekten im Kontext von Lernraumgestaltungsmaßnahmen thematisiert, welche Innovationsprozesse nicht nur aus einer theoretischen Perspektive, sondern angewandt im Hochschulbetrieb erforschen und damit grundlegende infrastrukturelle und administrative Veränderungen in der Hochschulorganisation evozieren (können).

Im Anschluss folgt eine moderierte Podiumsdiskussion mit den Fallgebenden sowie mit Carlotta Esser (Programmmanagerin für innovative Lernorte beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V.) & Carolin Then Bergh (Studierende der Universität Bielefeld sowie DigitalChangeMakerin des Hochschulforum Digitalisierung)

Auf Basis aktueller Forschungserkenntnisse zu Innovationsprozessen bei der räumlichen Gestaltung von hybriden Lernumgebungen sowie den Erfahrungen in der COVID-19-Pandemie ist bekannt, dass Digitalisierungskonzepte in der Lehre den Lernraum Hochschule und damit zukünftige Campusentwicklungsmaßnahmen grundlegend verändern. Aktuelle Entwicklungen in der Hochschulpraxis zeigen jedoch, dass bei der technischen Ausstattung von Seminarräumen für hybride Lehr- und Lernformate vorwiegend frontale Raumsettings umgesetzt werden – entgegen bestehender Forschungserkenntnisse zu Modellen technologieintegrierter Flexible Learning Environments (FLE) und Active Learning Environments (ALE) sowie der Relevanz des Shift from Teaching to Learning. In diesem Zusammenhang gilt es, innovative Strategien zur räumlichen Gestaltung und hochschulweiten Umsetzung von hybriden und studierendenzentrierten Lehr- und Lernformaten zu entwickeln und zu erproben.

Im Projekt Curriculum Innovation Hub werden, mit einer Förderung der Stiftung Innovation in der Hochschullehre im Rahmen des Programms „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“, die Gestaltung und Organisation von innovativen Seminarräumen in einem Reallabor an der HTW Berlin erforscht[1]. Das Reallabor „Innovatives Lernraumdesign“ fokussiert sich dabei auf folgende zentrale Fragstellung: Welche Strategien, Prozesse und Strukturen der Lernraumgestaltung stellen die nachhaltige und innovative Umsetzung hybrider Lehr-/Lernumgebungen für studierendenzentrierte Settings sicher? Aufbauend auf dem aktuellen Forschungsstand und entsprechend der Logik eines Reallabors wurden mittels eines mehrstufigen Verfahrens, mit den Phasen Co-Design, Co-Produktion und Co-Evaluation, vier Modellräume (2x FLE, 2x ALE) als Experimentierfeld mit Nutzer:innen, Stakeholder:innen und Kooperationspartner:innen gemeinsam entwickelt, implementiert und evaluiert.

Mit der Berücksichtigung der DORT-Perspektive, welche Didaktik, Organisation, Raum und Technik zusammenführt, wurden die Entwicklungsprozesse in allen Projektphasen systemisch analysiert, um Handlungsstrategien zur Skalierung hybrider und studierendenzentrierter Lehr-/Lernumgebungen an Hochschulen ableiten zu können. Um zentrale Erkenntnisse aus der Reallaborpraxis für innovatives Lernraumdesign zusammenzufassen, wird im Rahmen des Projektes u.a. das Workbook „LearningSpaceMakers. Reallabore zur Lernraumtransformation“ erarbeitet. Das Workbook ist ein forschungsbasiertes und praxisorientiertes Werkzeug, das Strategien und Methoden zur Organisation von Innovationsprozessen bei Lernraumgestaltungsmaßnahmen an Hochschulen zusammenfasst. Es verbindet empirische Befunde mit praxisnahen Reflexionen und orientiert sich dabei an den Prinzipien einer Reallaborpraxis mit dem Fokus auf User Experience.

Mit dem Beitrag als Praxisdiskurs sollen zum einen die Fallstudie – mit den Entwicklungs-, Realisierungs- und Evaluierungsprozessen der vier Modellräume für hybride und studierendenzentrierte Lehr-/Lernformate –vorgestellt sowie darauf aufbauend zentrale Herausforderungen einer Reallaborpraxis mit den Teilnehmer:innen anhand des Workbooks diskutiert werden. Dabei werden insbesondere die umfassenden systemischen Barrieren bei Reallaborprojekten im Kontext von Lernraumgestaltungsmaßnahmen thematisiert, welche Innovationsprozesse nicht nur aus einer theoretischen Perspektive, sondern angewandt im Hochschulbetrieb erforschen und damit grundlegende infrastrukturelle und administrative Veränderungen in der Hochschulorganisation evozieren (können).

[1] https://projekte.htw-berlin.de/hochschule/curriculum-innovation-hub/innovatives-lernraumdesign/reallabor-innovatives-lernraumdesign-handbuch/

Schlagworte: Lernraumgestaltung, Lernraumorganisation, Lernrauminnovation, Reallabor, Innovationsprozesse
Praxisdiskurs
Montag, 29.09.25 / 15:30-16:30 / Raum: Germanium (Ebene 3)
Themenfeld B: TURN Architectural Concepts into Action