Mit der Weiterentwicklung der Lehre stellen wir uns die Frage, wie wir agile, transparente & individuelle Lernprozesse gestalten & steuern können, die eigenverantwortliches und eigenständiges Lernen fördern. Dabei verfolgen wir den Ansatz von EduScrum (https://eduscrum.org/de/).
EduScrum ist eine Adaption des agilen Frameworks Scrum (https://www.scrum.org/) aus der Softwareentwicklung. Dabei arbeiten Teams an einem Produkt/Projekt, welches sie etappenweise entwickeln. Scrum baut auf 3 Säulen auf:
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Transparenz: jedes Teammitglied kennt jederzeit den aktuellen Arbeitsstand
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Inspektion: regelmäßige Überprüfung der Qualität des Produkts
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Adaption: Anpassen des Vorgehens, um effektiver & effizienter zu arbeiten
Dies wendet EduScrum auf die Lehre an. Das Produkt ist der Lerninhalt, den die Studierenden sich in Teams erarbeiten. Jedes Teammitglied und die Lehrkraft kennen dabei jederzeit den aktuellen Lern-Stand. Auch müssen die Teams regelmäßig ihr Wissen oder ihr Projekt überprüfen, z. B. in Tests. Mit dem Feedback können sie ihr weiteres Vorgehen anpassen. Zudem können die Studierenden Themen an die Lehrkraft geben, die in er Vorlesung vertieft werden sollen. So bestimmen die Studierenden den Vorlesungsinhalt (Just-in-Time Teaching).
EduScrum wird seit WS 2018 im Studiengang Medieningenieur im Modul Programmieren angewendet. Die Aufgabe der Teams ist, den Inhalt des Skripts zu lernen und ein kleines Softwareprojekt zu programmieren. Alle 3 Wochen müssen die Teams einen Online-Test zur Theorie machen und den aktuellen Projektstand abgeben und bekommen Feedback.
Bei den Studierenden stößt dieses Vorgehen auf positive Resonanz. Hervorgehoben wird dabei das frühe Feedback und das eigenverantwortliche Lernen in Teams. Dies sorgt für eine hohe Motivation bei den Studierenden.
EduScrum fördert individuelle Lernprozesse und eigenverantwortliches Lernen. Der Vortrag soll EduScrum und die Erfahrungen damit vorstellen und Lehrende inspirieren, die Prinzipien in der eigenen Lehre anzuwenden.