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Freitag, 04.11.22 / 10:30-12:00 / CAU-KOS-04.14
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Ebene der Organisation, Ebene der Lehrentwicklung
Digitale Bildung – Souveränität in der (post-)digitalen Welt
Ingo Kleiber (Universität zu Köln), Beatrix Busse (Universität zu Köln), Franziska Eickhoff (Universität zu Köln)
Digitale Bildung, Digitale Transformation, Digitale Souveränität, Kompetenzmodell, Fach-/Überfachlichkeit

Die Welt steht nicht nur vor großen Herausforderungen, sondern verändert sich auch in rasantem Tempo. Die digitale Transformation und der Eintritt in eine komplexe post-digitale Welt, in der kaum mehr zwischen digital und analog unterschieden werden kann, sind dafür prototypisch. Damit verbundene Fragen, z. B. gesellschaftliche oder ethische, rücken ins Zentrum. Dementsprechend – beschleunigt durch die Pandemie – ist es nicht verwunderlich, dass der digitalen Bildung eine nie dagewesene Aufmerksamkeit geschenkt werden muss.

Dabei wird digitale Bildung immer noch häufig auf digitale Lehre oder den Erwerb von technischen Fähigkeiten reduziert. Auf der Suche nach einem geteilten Verständnis sind wir an der Universität zu Köln in einem ko-kreativen, inklusiven und multiperspektivischen sog. Arena-Prozess zu folgendem Konzept gekommen: Digitale Bildung ermöglicht es Menschen, sich reflektiert, verantwortungsbewusst und souverän in der (post-)digitalen Welt zu bewegen, diese aktiv mitzugestalten und die Welt der Zukunft ko-kreativ zu entwickeln. Technologische Fragen spielen dabei eine wichtige Rolle, sind aber nicht (mehr) wesentlicher als bspw. die Fähigkeit, gemeinsam in digitalen und hybriden Räumen zu lernen und zu arbeiten.

Diesen Ansatz in die Praxis zu übersetzen, stellt die Hochschulen, Lernenden und Lehrenden vor große Herausforderungen. Daher steht im Zentrum unseres Beitrags die Frage, wie sich ein holistisches, wissenschaftsgeleitetes, forschungsbasiertes und zukunftsgerichtetes Konzept von digitaler Bildung so operationalisieren lässt, dass es fachlich und überfachlich umgesetzt werden kann.

In unserem Beitrag stellen wir ein auf fünf inhaltlichen Komponenten basierendes Kompetenzmodell vor, welches das Konzept für die Lehr-/Lernpraxis übersetzt, auf etablierte Modelle (z. B. DigComp) zurückgreift und diese erweitert. Mit Beispielen zeigen wir, wie das Modell genutzt werden kann, um digitale Bildung fachlich und überfachlich an der Hochschule zu verankern.