Transformationsprozesse für eine zukunftsfähige Entwicklung sind abhängig von klug gestalteten Bildungsangeboten. Hochschulische Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) nimmt eine besondere Rolle ein, da sie größtes Potential bietet, zukünftige Entscheidungsträger*innen mit entsprechenden Werten und Kompetenzen hervorzubringen (Brundiers et al., 2021). Wichtige Bausteine sind trans- und interdisziplinäre Lernangebote, um die Vielschichtigkeit nachhaltiger Entwicklung analysieren zu können. Der mehrdimensionale und globale Blick zeigt zudem, dass internationale Kooperation essentiell ist (Sustainable Development Goal (SDG) 17: Partnerships for the Goals; United Nations, 2015; Barth et al., 2007).
Daher bieten wir 2022 erstmals eine virtuelle, internationale „Green Camp Summer School“ (https://www.ne.ovgu.de/Home+Topics/Green+Camp+Summer+School.html) an, die mit Hochschullehrenden verschiedener Disziplinen entwickelt wird und grundlegende Konzepte und Debatten einer nachhaltigen Entwicklung vermitteln und diskutieren soll. Um einen Praxisbezug zu integrieren, werden länderspezifische Case Studies herangezogen. Mit Methoden wie Rollenspiele und in herbeigeführten Lernsituationen sollen die Studierenden aktiviert und zum selbstständigen Lernen motiviert werden. Das Angebot zeichnet sich durch einen niederschwelligen Zugang und hochdemokratischen Entwicklungsprozess aus, denn die Prüfungsleistung besteht u.a. aus einem Lernportfolio: So sind Lerngegenstände nicht vollständig vordefiniert und können von den Studierenden mitgestaltet werden, die so auch zu kritischem Denken angeregt werden. Zudem wird ein Self-Assessment vor und nach dem Kurs integriert, um eine Selbstreflektion zu unterstützen und den Lernprozess sichtbarer zu machen und evaluieren zu können. Denn wir stehen vor der Frage, wie sich Lernsituationen innerhalb einer heterogenen Studierendengruppe im virtuellen Raum entfalten und welche Kompetenzen entwickelt werden können, um Lernangebote zu optimieren und fest in Curricula zu integrieren.