Wir müssen unsere alten etablierten Fächer wachrütteln; sie aus ihren eingeschwungenen Routinen bringen; die alten und längst nicht mehr gültigen Annahmen ans Licht bringen und hinterfragen: Es kann passieren, dass sich Fächer dann auflösen, verschieben oder verwandeln.
Die Thermodynamik ist so ein altes etabliertes Fach in den Technikwissenschaften: Die Nutzung fossiler Energieträger sind ihre Grundlage und stehen im Fokus der Lehre. Dies ist absolut nicht zeitgemäß für die Ausbildung von Student:innen, die in ihrem Arbeitsleben den Übergang zu einer dekarbonisierten Welt gestalten sollen. Sie sollten daher schon in ihrem Studium eine Ahnung davon bekommen, welche neuen Fragestellungen und nicht-fossilen Probleme auf sie zukommen.
Vor dieser Motivation entstand das neue gerade veröffentlichte Lehrbuch zur Angewandten Technischen Thermodynamik (Hanser).
Der Beitrag fokussiert auf den Balanceakt bei der Gestaltung der Inhalte:
- wie kann ein Lehrbuch weiter fokussiert bleiben und gleichzeitig neue Perspektiven eröffnen?
- welche Inhalte sind grundsätzlich relevant?
- welche alten Inhalte werden noch benötigt und welche (fossilen) Aspekte können gehen?
- wie gelingt es, engen alten Modulbeschreibungen zu genügen und trotzdem neue Themen zu eröffnen?
- genügt ein rein technischer Fokus oder benötigen wir mehr zum System Erde?
Der Beitrag berichtet vom ersten Semester Erfahrungen mit dem neuen Buch und den Rückmeldungen der Student:innen. Er soll anderen Mut machen, sich in ihrem Fach auf einen solchen Weg zu machen…
Poster wäre das bevorzugte Format.